When life gives you lemons – über toxische Positivität

16. Dezember 2023

Über toxische Positivität und "Good vibes only" – und wie du den Dreh hin zur Achtsamkeit und Selbstliebe bekommst, ohne immer nur positiv gestimmt sein zu müssen

"Stay positive" und "Good vibes only" sind in aller Munde und auch ich habe diese Ausdrücke sehr oft verwendet. "Good vibes" sind sogar auf meinen Schienbeinen verewigt. Und ja, ich bin ein Verfechter davon, dass ein positives Mindset auch zu einem glücklicheren, ausgeglicheneren und besseren Leben verhelfen kann. Aber Mindset ist nicht alles!


Es gibt auch eine Gegenbewegung, die den Begriff "Toxische Positivität" geprägt hat. Toxic Positivity ist ein Begriff, der dafür steht, dass der Fokus ausschließlich auf positiven Emotionen und Gedanken liegt, während negative Gefühle und Erfahrungen negiert oder verdrängt werden. Diese Mentalität kann für einige Menschen schädlich sein, da sie dazu führen kann, dass sie ihre eigenen negativen Emotionen unterdrücken und keine gesunde Bewältigung oder Verarbeitung ihrer Traumata ermöglichen. Und genau da setzt meine allseits befürwortete Balance an. Natürlich hilft es, auch positive Seiten zu sehen, wenn vermeintlich Schlechtes oder ja – Schlechtes – passiert oder in deinem Leben stattfindet. Dass man aus Fehlern lernt oder sie neue Türen öffnen. Aber ich halte es ebenso für schwierig, dass negative Emotionen keinen Stellenwert haben dürfen, dass sie verdrängt werden. Die Achtsamkeits-Arbeit ist so viel mehr. Achtsamkeit in deinen Alltag zu integrieren und negative Gefühle zu- und wieder gehen zulassen ist eine wichtige Praxis um dich selbst kennen zu lernen und deine negativen Glaubenssätze zu lösen und auch in schwierigen Situationen bestehen zu können. Achtsamkeit beinhaltet das bewusste Wahrnehmen und Akzeptieren aller Emotionen und Erfahrungen, sowohl positiv als auch negativ, ohne Wertung oder Urteil. Es geht darum, im Hier und Jetzt präsent zu sein, ohne sich von den Emotionen überwältigen zu lassen. Achtsamkeit lehrt uns, mit unseren Gefühlen umzugehen, anstatt sie zu verleugnen oder zu verdrängen.


Es ist wichtig zu erkennen, dass es normal und gesund ist, negative Emotionen zu haben. Diese Gefühle können wichtige Hinweise auf Bedürfnisse oder Probleme sein, die es zu beachten gilt. Es gibt auch öfter im Leben Situationen, die unfair sind und überhaupt keinen Sinn ergeben. Das ist uns sicherlich allen schon einmal passiert. Aber indem wir uns achtsam mit unseren Emotionen auseinandersetzen, können wir besser verstehen, was uns wirklich bewegt, und angemessene Schritte unternehmen, um uns selbst zu unterstützen und auch vor der Wiederholung solcher Situationen / Beziehungen / Problemen zu schützen.


Es ist für mich sehr wichtig, zu betonen, dass achtsames Leben nicht bedeutet, dass man sich ständig in negativen Emotionen verliert und die Gedanken nur noch um negative Ereignisse kreisen. Es geht vielmehr darum, ein Gleichgewicht zwischen positiven und negativen Erfahrungen zu finden und diese bewusst anzunehmen. Indem wir achtsam sind, können wir uns selbst besser kennenlernen, unsere Bedürfnisse erkennen und gesunde Wege finden, mit den Herausforderungen des Lebens umzugehen und ja – resilienter zu werden. Auch hierzu gibt es einen Blogbeitrag, den du gerne lesen darfst.


Es ist also sinnvoller, achtsam mit unseren Emotionen umzugehen, als sie zu verdrängen oder nur auf positive Emotionen zu fokussieren. Es ist wichtig, Raum für alle Gefühle zu schaffen und mitfühlend mit uns selbst umzugehen, um ein gesundes emotionales Gleichgewicht zu erreichen.

Wie ist deine Meinung zu dem Thema? Teile es mir gerne mit.


Alles Liebe

Wenn du mehr Achtsamkeit und Selbstfürsorge in dein Leben integrieren möchtest, unterstützen dich meine Angebot dabei. Free Content zu verschiedenen Themen findest du hier auf meinem Blog und auf meinem Instagram-Kanal:
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